Schwerpunktthema der Fortbildung war das Prinzip der Individualisierung insbesondere die praktische Umsetzung in einem Nachwuchsleistungszentrum anhand des Beispiels Eintracht Braunschweig und vergleichend dazu im DFB-Talentförderprogramm.
Zu Beginn der Maßnahme erläuterte Sascha Eickel, Nachwuchscheftrainer von Eintracht Braunschweig, die praktische Umsetzung der Individualisierung von der Analyse über die Zielvereinbarung bis hin zur Zielrealisierung im NLZ von Eintracht Braunschweig. Er machte deutlich, dass die Arbeit am und mit dem Individuum im Mittelpunkt der Ausbildung steht.
Im Anschluss daran folgten dann zwei Beiträge aus der täglichen Arbeit im Bereich der Individualisierung.
Zunächst referierte der Sportpsychologe von Eintracht Braunschweig, Mathias Kleine-Möllhoff , über die sportpsychologische Praxis im Bereich der Individualisierung. Anhand von 2 aktuellen Beispielen („Angst eines Torwarts“ und „Unkonstante Leistungen eines Mittelfeldspielers“) seiner täglichen Arbeit, veranschaulichte er im Detail den Prozess der Problemdiagnostik sowie die Möglichkeiten konkreter sportpsychologischer Interventionen im Leistungsfußball. Den Teilnehmenden wurden dabei neue Perspektiven auf das Verhalten von Spielern vermittelt und sie erhielten durch seine hervorragende Darstellung Einblicke hinter die Kulissen der angewandten Sportpsychologie.
Im Anschluss erläuterte Sebastian Mundruc , Torwartkoordinator des Zweitligisten, in seiner Präsentation das Anforderungsprofil an die Position des Torhüters und die sich daraus ergebenden taktischen Lösungswege im Verbund mit der Mannschaft. Hierbei veranschaulichte er die Notwendigkeit des Torhüters in der Spieleröffnung durch ein gezieltes Anbiet- und Freilaufverhalten. Darüber hinaus unterstrich er die Vorteile einer sogenannten Torwartkette, die es der Mannschaft ermöglichen soll, durch einen zusätzlichen Spieler im Übergangsspiel den Spielaufbau und die Folgeaktion noch kontrollierter auszuführen. Neben zahlreichen Videobeispielen verwies er dabei auch auf die Historie des Torwartspiels.
In einem Exkurs berichtete dann Georg Schierholz, Vorsitzender der Verbandsspruchkammer Westfalen, anhand von exemplarischen Beispielen und Urteilen über die Organisation der sportlichen Rechtssprechung.
In der abschließenden Praxiseinheit demonstrierte der DFB-Stützpunktkoordinator von Westfalen, Herbert Hrubesch, mit der U13-Stützpunktmannschaft von Unna-Hamm die individuelle Ausbildung der Spieler im DFB-Talentförderprogramm. Anhand des individualtaktischen Abwehrverhaltens zeigte er, wie wichtig die Detailarbeit und die individuelle Betreuung der Nachwuchsspieler im Grundlagen- und Aufbaubereich ist, um eine optimale Forderung und Förderung der Talente gewährleisten zu können.
Die Personen auf dem Foto sind von links nach rechts:
Prof. Dr. Elmar Wienecke, Sascha Eickel, Sebastian Mundruc, Mathias Kleine-Möllhoff, Herbert Hrubesch, Helmut Horsch