Internationaler Spitzenfußball und Training im Kinder- und Jugendalter
Individualisierung und Talentförderung standen an den beiden Kongresstagen groß auf der Agenda. Dabei wurde den Teilnehmern ein interessantes, abwechslungsreiches Programm geboten. Den Start machte Rainer Zietsch, Co-Trainer der erfolgreichen U17-Nationalmannschaft, mit seinem Vortrag zu „Tendenzen im internationalen Fußball unter Berücksichtigung der EM in Deutschland und zum Niveau des internationalen Jugendfußballs in Auswertung der U17-EM und U17-WM“. Hannes Wolf, Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung beim DFB, referierte zum Hauptthema „Trainingsphilosophie Deutschland – Entwicklung individueller Qualität“ und bat nach seinem Vortrag alle Trainer auf den Platz zu einer Trainingseinheit.
Prominent besetzte Diskussionsrunde
Mit der sehr engagierten U16 des FC Carl Zeiss Jena demonstrierte Wolf eindrucksvoll die zentralen Inhalte der Trainingsphilosophie Deutschland und zeigte entsprechende Varianten und Steuerungsmöglichkeiten, die von den Teilnehmern dankend aufgenommen wurden. Nach dem Abendessen mit Grillbüffet rundete eine Podiumsdiskussion mit Steffen Freund, Nils Petersen, Rainer Zietsch und Andreas Thom den ersten Kongresstag ab. Dabei standen in der von Frank Engel moderierten Diskussionsrunde die Eindrücke der EURO 24 und die Bedeutung ihrer eigenen Nachwuchsausbildung für die Profikarriere im Mittelpunkt. Die anschließenden intensiven Gespräche zwischen den Trainern unterschiedlicher Lizenzstufen bilden einen würdigen Tagesabschluss und bereicherten den Trainerkongress.
Talentförderung im Basketball und spielerzentriertes Training
Der zweite Kongresstag begann für die Teilnehmer mit einer Reflexion auf die Praxis vom Vortag und einer Diskussion zur „Trainingsphilosophie Deutschland“. Mit einem interessanten Blick über den Tellerrand „Neue Wege gehen – Talentförderung im Basketball“ erhielten die Teilnehmer im Anschluss von Tino Stumpf, Landestrainer im Basketball, Einblicke in die Talentförderung seiner Sportart und welche Lösungsansätze dort gesucht werden. Dabei zeigten sich einige in den Spielsportarten übergreifende Probleme und Ansätze. Als Damir Dugandzic anschließend seinen Beitrag unter die Überschrift „Teflontraining“ setzte, waren die Fragezeichen zunächst groß. Die Metapher zum Kochgerät wurde allerdings schnell klar mit der Anschlussfrage: „Was bleibt hängen?“. In Bezug auf Fußballtraining beschreibt er die Herausforderung für Trainer, Inhalte so zu platzieren und zu dosieren, dass sie sich dauerhaft im Handeln der Spieler widerspiegeln. Den abschließenden Beitrag lieferten Dr. Dr. Fikenzer und Frank Engel, die zum Thema „Individualisierung und Belastungssteuerung“ referierten.
Lizenzübergreifender Austausch extrem gewinnbringend
Bevor die Coaches auseinander gingen, erhielt einer von ihnen noch einen verdienten Dank. Frank Intek, der langjährige DFB-Stützpunktkoordinator und verdienstvolle Trainer, wird noch in diesem Jahr in den Ruhestand gehen. So war der Trainerkongress ein guter Rahmen für einen aufrichtigen Dank, den Mike Noack, der Vizepräsident des TFV, unter langem Beifall formulierte.
Am Ende von zwei intensiven Tagen mit Informationen, Austausch, Diskussionen und jeder Menge Fußball waren sich die Beteiligten einig, dass die 100 Trainer einen spannenden Trainerkongresses erlebten. Das Miteinander von Trainern aus dem Leistungsbereich, Stützpunkttrainern und Trainern aus dem Breitensport und Amateurbereich wurde von allen Teilnehmern positiv bewertet und sollte in dieser Form weitere Auflagen erfahren. Ein Dank gilt allen Referenten und Organisatoren, die mit ihrer Arbeit zum erfolgreichen Kongress beigetragen haben sowie natürlich der Landessportschule Bad Blankenburg für die großartige Unterstützung und Gastfreundschaft.