Das Thema die Verbesserung der Spielkompetenz mit Hilfe von komplexen Spielformen hat seine Bedeutung darin, dass ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil der Top Mannschaften im Erkennen und Lösen von Spielsituationen besteht.
Der Entwicklungsverlauf zu diesem Thema führte Verbandssportlehrer Stephan Kerber (Hamburger FV) über den Einsatz von Dreiecken und Quadraten ( 9er Feld) zu Spielformen im Kreisgewand --- sprich kreisrunde Formen die mittels gezielter Regelgestaltung das Spiel mit, durch und über das Zentrum akzentuiert.
Diese eingesetzten Formen sollen es ermöglich verknüpfend Techniken mit hoher Intensität in Spielsituationen adaptieren zu können sprich laufend lernen über die Varianz der variablen Spielformen.
Die vorgestellten Spielformen wirken stark auf die motorischen Fähigkeiten ein und bedeuten für das Durchlaufen, Überlaufen, agiles Laufen, hinter Reihen und Gegner laufen spielend eine hohe Quantität zu erfahren. Dargestellt wurden die Praxisformen mit der HFV Auswahl Jg.2004 C2 --- diese Formen sind jahrgangsübergreifend einsetzbar. Die Spielformen sind zunächst als spieloffene Spielformen angelegt, so dass die Kreislinie eine Begrenzung sein kann oder auch das Spielen darüber hinaus möglich ist. Hier greift der Aspekt Spielwitz zu ermöglichen mittels Schlupflöcher sowie das Ein- und Aussteigen aus den bespielten Feldern Sinn machen kann oder auch direkt zur Punkterzielung verhilft. Die Regeln führen die Spieler zum Zentrum , was auf das große Spiel übertragen bedeutet: Fertigkeiten entwickeln unter Raumenge und Gegnerdruck, beste Lösungen zu erzielen bevor zu früh in die Breite gespielt wird. Innerhalb der Spielsequenzen kommt es zu verschärften Umschaltaktionen, zielstrebige Anschlußhandlungen und Verwertungen auf Klein-wie Großtore.
Die gewählten Spiel- und Zielräume dieser Formen beinhalten zudem den Einsatz unterschiedlicher Passarten ( vertikal, diagonal, kurz, lang) und sind darüber ein tolles Trainingsmittel, wo sich die Spieler miteinander vernetzen müssen. Diese Formen wirken ebenso stark auf ein gut getimtes Absetz- und Anbiet/Freilaufverhalten ein. Das Setzen der Füße, das Drehen und Sehen, das Erkennen der eigenen Positionierung sind wesentliche Anteile der Koordination und damit der Kognition- bzw. der Wahrnehmungsprozesse.
Diese komplex gestalteten Spielformen bieten eine hohe Wettkampforientierung, da das Bedrohen von Räumen des Gegners, das Fordern des Gegners sehr strategisch gezielt und bewegungsschnell umgesetzt werden kann. Durch die Flexibilität und vielen Regelvarianten sind diese Formen ein gutes Mittel der Monotonie von vielen Trainingseinheiten entgegen zu wirken. Letztlich werden die Spieler handlungskompetenter auf die unterschiedlichen Momente des Wettkampfs eingestimmt und vorbereitet..
Die Anforderungen die an den Coach gestellt sind, bedeuten es mit der Einführung dieser Formen geduldig zu bleiben und auch mit der nötigen Milde und Souveränität vorzugehen , bis die Abläufe klar sind. Hier unterstützt die Methodik , indem zunächst ein einfaches Regelwerk in die Spielformen eingebracht wird, um dann später die Punkterzielung an 3 Teilleistungen zu knüpfen. Das setzt auch mit voraus, dass der Coach mit hoher Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit agiert. Im Besten Falle kreiert er aus den gespielten Formen immer weitere Abwandlungen, um über den neuen Trainingsinhalt die nächste Herausforderungen für seine Spieler anzubieten.