Jonas Stephan ist einer der 16 Trainer*innen, die am ersten Lehrgang der neuen Pro Lizenz-Ausbildung des DFB teilnehmen. Der neue Sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Eintracht Braunschweig gibt während des einjährigen Lehrgangs, der im Februar begonnen hat, über die BDFL-Homepage regelmäßig Einblicke in den Ausbildungsprozess. In Teil 3 des Pro Lizenz-Tagebuchs berichtet der 30-Jährige über Kommunikationstrainings mit Sky-Moderator Michael Leopold, Einblicke in die Bundesliga-Vereine VfL Wolfsburg und Hertha BSC Berlin sowie seinen neuen Job in Braunschweig.



Pressekonferenzen, Interviews, RollenspieleMichael Leopold (hier beim ITK in Freiburg).

Profitrainer*innen haben vielfältige Aufgaben. Einen immer größeren Teil nimmt dabei die Medienarbeit und das Thema Kommunikation ein. Daher ist natürlich auch dieses Aufgabengebiet ein Teil der Pro Lizenz-Ausbildung. Über vier Tage arbeiteten die 16 Ausbildungsteilnehmer*innen intensiv an ihren kommunikativen Fähigkeiten, wobei die Trainer*innen unterschiedliche Situationen – wie beispielsweise eine Pressekonferenz - in Rollenspielen meistern mussten. Dabei bekamen sie Unterstützung von Medienexperten wie Sky-Moderator Michael Leopold (siehe Foto). „Das waren sehr intensive Tage für uns, bei denen jeder total hilfreiche Kniffe und Tipps mitgenommen hat“, berichtet Jonas Stephan und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Die Rollenspiele haben für den einen oder anderen Lacher gesorgt.“


Zu Gast in Berlin und Wolfsburg

Nachdem die Pro Lizenz-Anwärter*innen bereits bei den Bundesligavereinen Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln und SC Freiburg Station gemacht hatten, folgten nun Besuche bei Hertha Marcel Schäfer. Foto: IMAGO / regios 24Marcel Schäfer. Foto: IMAGO / regios 24BSC Berlin und dem VfL Wolfsburg. In der Hauptstadt widmeten sich die Trainer*innen dem Thema Umschalten. Neben theoretischem Input stand die Trainingsarbeit auf dem Platz mit Spielern aus unterschiedlichen U-Mannschaften der Hertha im Mittelpunkt. Zusammen mit Fabian Hürzeler, Co-Trainer FC St. Pauli, stand Stephan selbst auf dem Platz und leitete eine Trainingseinheit. Im Anschluss gab es Feedback von den anderen Teilnehmer*innen und den Ausbildern. „Das ist eine sehr lehrreiche Erfahrung und bringt uns unheimlich voran“, sagt Stephan, der gemeinsam mit seinen Kolleg*innen die Gelegenheit für einen gemeinsamen Abend in Berlin nutzte: „Wir hatten schon seit Beginn der Ausbildung einen schönen Zusammenhalt. Durch den gemeinsamen Abend abseits des Fußballs sind wir aber noch einmal enger zusammengewachsen.“

Während der Lehrgangstage in Wolfsburg stand, neben der Arbeit auf dem Trainingsplatz zum Thema Positionstraining, ein Expertentalk mit Marcel Schäfer, Sportdirektor des VfL Wolfsburg und ehemaliger Profispieler, an. „Er hat uns Einblicke in seine Arbeit als Sportdirektor, aber auch seine Erfahrungen als Spieler gegeben und hat erläutert, wie das Thema Trainer-Scouting beim VfL angegangen wird“, berichtet Stephan: „Aber er hat sich auch ein Bild von uns als Trainer machen wollen und gefragt, wie wir mit unterschiedlichen Situationen umgehen. Hier hat sich ein ausgiebiger Austausch entwickelt.“


Stephans neue Aufgabe in Braunschweig

Nach zwei Jahren als U19-Trainer des Chemnitzer FC hat es Pro Lizenz-Anwärter Stephan nun wieder zu seinem alten Arbeitgeber Eintracht Braunschweig gezogen. Bei den Niedersachsen hat der 30-Jährige nun die Aufgabe des Sportlichen Leiters des Nachwuchsleistungszentrums übernommen. „Für mich ist meine neue Aufgabe sehr spannend und herausfordernd. Ich bin kein Theoretiker, der im Büro sitzt, sondern bin weiterhin auf dem Platz und möchte die Mannschaften aktiv begleiten“, freut sich Stephan. Ein Teil des neuen Ausbildungskonzeptes des DFB ist der direkte Übertrag von neu erlernten Lehrgangsinhalten in die Trainingspraxis im Verein. Dass Stephan nun keine eigene Mannschaft mehr hat, mit der er diese Inhalte umsetzen kann, stellt laut dem 30-Jährigen kein Problem dar: „Ich kann jederzeit mit unseren Mannschaften arbeiten und das Erlernte umsetzen - gerade im Hinblick auf das gegenseitige Feedback, das in der Ausbildung permanent gefordert ist. In Braunschweig arbeite ich eng mit den Trainerkollegen zusammen und versuche, sie in ihrer Arbeit zu unterstützen und als Trainerpersönlichkeiten zu fördern. Dabei kann ich die Lehrgangsinhalte sehr gut einfließen lassen.“

Ausblick: Besuch in England

Um einen Blick über den Tellerrand zu werfen und den Profifußball aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen, sind die Pro Lizenz-Teilnehmer*innen und -Ausbilder nach England gereist. Auch über diese Reise auf die Insel wird Jonas Stephan wieder hier, auf der BDFL-Homepage, berichten.