Für Ex-Fußballprofis im Alter zwischen 40 und 69 Jahren besteht die Chance, umfangreich, standardisiert und kostenlos ihre Gesundheit checken zu lassen. Der DFB, die DFL und die gesetzliche Unfallversicherung VBG haben eine neue große Studie zu dieser Thematik in die Wege geleitet. Sie wird in Zusammenarbeit mit der NAKO-Gesundheitsstudie durchgeführt, die an 18 Studienzentren in Deutschland bereits über 200.000 Personen mit einem umfangreichen Programm untersucht hat. Alle Ex-Profis müssen, um teilnehmen zu können, in der Bundesliga oder 2. Bundesliga oder in vergleichbaren ausländischen Ligen gespielt haben.


Das Programm beinhaltet viele diagnostische Verfahren, unter anderem Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Stoffwechsels und anderer Organsysteme einschließlich des Bewegungsapparates. In der umfangreichen etwa fünfstündigen Untersuchung werden u. a. eine Echokardiographie (Ultraschall des Herzens) und eine Magnetresonanztomographie (Schnittbilder desganzen Körpers, sog. „Kernspin“) durchgeführt, die Lungenfunktion sowie kognitive und emotionale Funktionen erhoben und ein medizinisches Interview geführt. Ferner werden zahlreiche potenzielle Risiko- und Schutzfaktoren im Lebensstil und der Umwelt erfragt bzw. gemessen. Zudem werden von den Profis einzelne auf den Fußball bezogene Informationen erbeten, z. B. die (geschätzte) Anzahl der absolvierten Spiele und die eingenommenen Spielpositionen. Aus diesen Angaben kann eine Abschätzung der körperlichen Beanspruchung über die gesamte Sportkarriere erstellt und damit der potenzielle Einfluss auf körperliche Funktionen und den Gesundheitsstatus ermittelt werden.

Die Teilnahme ist kostenlos, und etwa vier Wochen nach der Untersuchung erhalten alle Teilnehmer eine schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse. Bei Interesse melden Sie sich bitte per E-Mail untersportmed@mx.uni-saarland.de (Tel. 0681 - 302 70400).

Forschungsleiter für die Untersuchung der ehemaligen Fußballer sind Prof. Dr. med. Tim Meyer (Universität des Saarlandes) und Prof. Dr. med. Klaus Berger (Westfälische Wilhelms-UniversitätMünster). Die NAKO-Gesundheitsstudie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert und ist auch Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen. Zur Finanzierung der zusätzlichen Untersuchung ehemaliger Fußballspieler bringen DFB, DFL und VBG jeweils 150.000 Euro auf.