Marc Ziegler, DFB-Torhüter-Koordinator, zeigte einen kurzen Überblick über die Entwicklungen der Torhütertradition in Deutschland und leitete daraus die aktuellen Anforderungen an das Torhüterspiel wie auch das Torhütertraining ab.
Mit der Einführung der Abseitsregel nahm das Torhüterspiel eine große Weiterentwicklung. Die klassischen Torverteidiger wurden von den Torhütern abgelöst, die auch in den Feldspielertechniken sicher waren. Das wiederum zeigte eine Wirkung auf die Ausbildung der Junioren-Torhüter, die es dadurch schafften, im relativ jungen Alter aufgrund ihrer kompletteren Anlagen etablierte Torhüter abzulösen. Mit Manuel Neuer wird der nächste Schritt in Verbindung gebracht, nämlich den Wirkungsbereich auch über den Strafraum hinaus auszudehnen.
Auf Basis dieser Entwicklungen hat sich die Interaktion des Torhüters mit der Hintermannschaft deutlich intensiviert. Damit rückt der Torhüter in den Fokus gruppen- und mannschaftstaktischer Überlegungen wodurch es logisch wird, ihn im Komplex mit der Hintermannschaft zu sehen und abgestimmte Verhaltensweisen mit der Defensivbesetzung einzutrainieren. Mit dem Wissen um die Torerfolgszonen einerseits und die Torverteidigungszonen andererseits kann man zum Beispiel trainieren, welche Bereiche die Feldspieler unbedingt absichern müssen und aus welchen Bereichen ein Torabschluss unter hohem Gegnerdruck weniger riskant ist. Mit Beispielen aus dem internationalen Spitzenfußball illustrierte Marc Zielger seine Ausführungen sehr kurzweilig.