Mit seinem Vortrag zum Thema „Return to Competition nach COVID-19“ leistete der Arzt und Sportwissenschaftler Dr. Dr. Sven Fikenzer einen interessanten Beitrag zum ITK in Dortmund. Der Leipziger erläuterte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die medizinischen Hintergründe einer COVID-19 Infektion bezogen auf kardiale Auswirkungen und sinnvolle kardiale Diagnostik, veranschaulicht an zwei Fallbeispielen aus dem Profisport.
Die Symptome einer COVID-19 Infektion seien grippeähnlich und würden häufig einen Geruchs- und Geschmacksverlust beinhalten. Etwa 33 % der Sportlerinnen und Sportler seine asymptomatisch an der COVID-19 Infektion erkrankt. Folgen einer COVID-19 Erkrankung für das Herz könnten eine Entzündung des Herzmuskels und des Herzbeutels sowie Herzrhythmusstörungen sein. Eine Gefahr stelle dabei teilweise vorhandenes Narbengewebe nach Ausheilung der Infektion als Substrat für Kammerflimmern dar. Das Risiko für Mortalität bei COVID-19 sei abhängig von Co-Morbidität, d.h. Begleiterkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck. Sportler hätten im Allgemeinen kein erhöhtes Risiko. Neben dem Herzmuskel können bei einer COVID-19 Infektion auch Lungenzellen und Gefäße betroffen sein.
Impfungen gegen das COVID-19 Virus bezeichnet Dr. Dr. Fikenzer als sicher und sinnvoll. Eine kardiale Mitbeteiligung nach einer Impfung sei selten. Besonders Profisportlern, die viel reisen und engen Kontakt mit anderen Menschen haben, sei diese zu empfehlen.
Ob eine Herzmuskelentzündung erkannt werde, sei abhängig von der Teststrategie. Der diagnostische Algorithmus am Uniklinikum Leipzig siehe einen Troponintest, ein Ruhe-EKG und ein Herzultraschall vor. Sei eines der Kriterien auffällig, werde dann MRT gemacht. Sei keines der Kriterien auffällig, werde ein abschließendes Belastungs-EKG gemacht. Zum Schluss erfolge dann die Entscheidung zur Freigabe „Return to Competition“.
Der richtige Zeitpunkt für die Rückkehr zum Sport sei von Spielerin zu Spielerin und von Spieler zu Spieler unterschiedlich, erläuterte Dr. Dr. Fikenzer zum Ende seines Vortrages. Nach einer Herzmuskelentzündung müsse jedoch jeder Mensch drei bis sechs Monate auf Sport verzichten. Der Sauerstoffpuls sei eine sinnvolle Komponente bei der Beurteilung einer kardialen Mitbeteiligung einer COVID-19 Infektion.