Im Rahmen des Internationalen Trainer-Kongresses (ITK) in Freiburg ist Benno Möhlmann zum neuen Präsidenten des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer gewählt worden. In einem Kurzinterview spricht Möhlmann über die Veränderungen der Trainertätigkeit und warum seine Zuverlässigkeit in seiner Präsidentschaft eine besondere Rolle spielen soll.
bdfl.de: Lieber Benno, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Präsidenten des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer. Warum war es dein Wunsch, als Nachfolger von Lutz Hangartner zu kandidieren?
Benno Möhlmann (BM): Ich habe schon als Vertreter der Bundesligatrainer in der Führungsebene des BDFL mitgearbeitet und ich denke, dass ich mit meiner praktischen Erfahrung in der Führungsriege mithelfen kann, unser Niveau in der Fortbildungsarbeit zu halten oder auch neue Ideen einzubringen.
bdfl.de: Gibt es bestimmte Schwerpunkt, die dir besonders am Herzen liegen und die du während deiner Präsidentschaft setzen möchtest?
BM: Ich bin froh, dass wir in den vergangenen zwei Jahren in der Online-Fortbildung Fuß gefasst haben und zu einer sehr guten Qualität gekommen sind. Aber ich denke trotzdem, dass die eigentliche Trainerarbeit auf dem Platz stattfinden muss und deswegen bewerte ich die Präsenzveranstaltungen sehr hoch.
bdfl.de: Du warst selbst jahrelang als Profitrainer aktiv, bist Rekord-Trainer in der 2. Bundesliga. Welche deiner Stärken möchtest du als BDFL-Präsident besonders einbringen?
BM: Ich denke, dass ich gut zuhören kann und gute Qualitäten in der Vermittlung habe. Ich bin vielleicht nicht derjenige, der eine Idee nach der anderen entwickelt. Ich denke aber, dass ich zuverlässig bin. Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer steht in meinen Augen für Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit, daher passt das sehr gut und ich möchte diese Tugenden aufrechterhalten. Ich möchte mich als Person aber nicht zu sehr in den Mittelpunkt stellen. Ich bin als Spieler über die Teamarbeit gekommen und habe als Trainer Teamarbeit eingefordert. Ich denke, dass wir im BDFL im Team das meiste schaffen können. Insofern denke ich schon, dass es meine Stärke ist, dass ich alle mitnehmen und einbinden kann in die gemeinsamen Aufgaben, die wir haben.
Ich bin als Spieler über die Teamarbeit gekommen und habe als Trainer Teamarbeit eingefordert.
bdfl.de: In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich der Trainerjob stark entwickelt. Wo siehst du die größten Veränderungen?
BM: Die Trainerarbeit hat sich absolut weiterentwickelt. Wie ich es als Spieler kennengelernt habe, dass ein Trainer alles gemacht hat - bis auf die Masseurtätigkeit - so ist die Trainerarbeit nicht mehr. Mittlerweile liegt ein Großteil der Tätigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit, der Teamgestaltung und Teamführung.
bdfl.de: Welche Rolle nimmt der BDFL deiner Meinung nach im Zusammenhang mit den veränderten Anforderungen an Trainer und Trainerinnen ein?
BM: Ich denke, dass wir die Vielfalt der Aufgaben der Trainertätigkeit früh erkannt haben. Im Rahmen unserer Fortbildungsinhalte haben wir diese Themen schon in den vergangenen Jahren eingebunden und mit unserer Fortbildung eine moderne Richtung befolgt. Wobei ich für mich den Anspruch habe, dass man sich dennoch auch altbewehrten Tugenden bewusst sein und diese als Basis nicht aus den Augen verlieren sollte.
bdfl.de: Wagen wir einen Blick in die nähere Zukunft: Der Internationale Trainer-Kongress (ITK) findet Ende Juli in Dortmund statt. Schon im Mai wurde in Freiburg der erste ITK nach einer zweijährigen pandemiebedingten Pause veranstaltet. Was dürfen die Trainer*innen nun in Dortmund erwarten?
BM: Die Fortbildungskommission um Dirk Reimöller (BDFL-Vizepräsident Fortbildung) und Oliver Höner (BDFL_Vizepräsident Wissenschaft und Methodik) sind hier federführend in der Programmgestaltung. Die Planungen befinden sich in den letzten Zügen. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in Dortmund einen zweiten interessanten und qualitativ hochwertigen Kongress anbieten können.