Zu Beginn erklärte Vossen die Scouting-Strategie des VfL Borussia Mönchengladbach anhand eines drei Säulen-Modells. Die erste Säule bilden gestandene Spieler, die zweite Säule internationale Top-Talente und die dritte Säule die Eigengewächse. Bei letzterem Punkt gelte es, in der Region „seine Hausaufgaben zu machen“, sagte Vossen. Hier spielen vor allem die U8- bis U14-Teams eine wichtige Rolle. 2010/2011 hat das Scouting besonders seine Früchte getragen, denn damals standen vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs regelmäßig in der ersten Elf der Profimannschaft der Borussia. In der Saison 2014/2015 waren Tendenzen in Richtung der zweiten Säule auszumachen. Hier gab es vier Spieler, die internationale Top-Talente waren und regelmäßig in der Stammelf der Borussen aufliefen.
Live-Scouting ist elementar
„Das Live-Scouting ist für uns immer noch die primäre Herangehensweise“, erklärt Vossen. Dennoch sind technische Innovationen beim Scouting nicht wegzudenken. Das Video-Scouting und das Daten-Scouting sind bei der täglichen Arbeit wichtige Elemente. Auch 2019/ 2020 investierten die Gladbacher überwiegend in Spieler der ersten beiden Säulen.
Abschließend nennt Vossen vier Faktoren, die für erfolgreiches Scouting grundlegend sind. Dazu gehören eine Datenbank zur Verfolgung, die Kaderplanung als Rahmen, die Bedarfsanalyse, die den Filter bildet und das Festlegen von logischen Karriereschritten und realistischen Zielsetzungen.