Zwei Stadien, 150 Trainer*innen und Fortbildung auf hohem Niveau – die ersten Regionalen Trainer-Kongressen unterm Stadiondach des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) überzeugten mit einem schlüssigen Konzept und qualitativ hochwertigen Vorträgen und Praxisdemonstrationen. Neben A-Lizenz-Inhaber*innen und Fußball-Lehrer*innen waren erstmals bei einer BDFL-Veranstaltung auch Trainer*innen anderer Lizenzstufen zugelassen. BDFL-Geschäftsführer Marcus Dippel zeigte sich mit dem Ablauf und der Qualität der Regionalen Trainer-Kongresse beim SSV Ulm und beim VfB Lübeck zufrieden.
Erfolgreicher Kongress im hohen Norden
Mit Thomas Klemm (Scout NLZ Borussia Mönchengladbach) und Peter Schreiner (Institut für Jugendfußball) erlebten die teilnehmenden Trainer*innen zwei erfahrene Trainer als Referenten. Thomas Klemm eröffnete die Fortbildungsveranstaltung mit einem theoretischen Vortrag sowie einer Praxisdemonstration zum Thema „Umschalten nach Ballgewinn“. Dabei widmete er sich in der Theorie zunächst den grundlegenden Prinzipien und Merkmalen des Themas. Diese Basics fanden sich auch in Klemms Praxiseinheit wider. Besonders überzeugte die Teilnehmer*innen das Coachingverhalten des Referenten, der die Spieler der Demomannschaft des VfB Lübeck während der Einheit intensiv coachte, in den Spielformen mehrmals unterbrach und wertvolle Denkanstöße vermittelte.
Ebenso überzeugend präsentierte sich Peter Schreiner, der bereits mehrfach im BDFL-Online-Campus als Referent aufgetreten ist. Wie in vorangegangenen digitalen BDFL-Veranstaltungen beschäftigte sich Schreiner mit dem „Individualtraining für Torjäger“ und schaffte es, seine eigene Begeisterung auf die Teilnehmenden zu übertragen. Die anwesenden Trainer*innen konnten einige Anregungen für ihr Training mitnehmen – sowohl aus dem Theorievortrag als auch der Praxiseinheit Schreiners.
Als Demogruppen stellte der VfB Lübeck eine gemischte Mannschaft mit Spielern aus der U17, U19 und U23 des Vereins, die sich auf dem Platz sehr engagiert präsentierten und so dabei halfen, den Praxisdemonstrationen auf dem perfekt präparierten Rasen im VfB-Stadion die nötige Qualität zu verleihen.
Gastspiel beim SSV Ulm
Michael Rentschler und Ernst Thaler, die bereits mehrfach bei BDFL-Fortbildungen im Tandem auftraten, vermittelten ihre Idee des variablen Spielaufbaus unter Einbeziehung des Torspielers zunächst in einem Theorievortrag und anschließend in aufeinander aufbauenden Trainingsformen auf dem Platz. Mit dem vorgestellten Konzept, den Torspieler im Spielaufbau aktiv miteinzubeziehen, um damit eine Überzahlsituation zu schaffen und diese auszuspielen, lieferten die Referenten sehr interessante Denkanstöße.
Im zweiten Teil der Fortbildung präsentierte Christian Gmünder, wie sich eine Mannschaft mittels „diagonalem wegspielen“ aus dem gegnerischen Pressing befreien kann. Das Thema wurde zunächst in einer kurzen Präsentation mit Video der U19 des SSV Ulm vorbereitet und anschließend anhand von drei exemplarischen Trainingsformen in der Praxis umgesetzt. In Zusammenarbeit mir seinem Trainerteam moderierte Gmünder die gesamte Trainingseinheit, so dass die teilnehmenden Trainer*innen alle relevanten Coachingpunkte mitverfolgen konnten.
Fazit: „Mehr als gelungen“
Das Format, Fortbildungen auf der Tribüne eines Stadions durchzuführen, die Präsentationen der Theorievorträge über eine für alle Teilnehmer*innen gut sichtbare Leinwand zu zeigen und unmittelbar im Anschluss auf dem Platz im jeweiligen Stadion die Praxiseinheiten durchzuführen, kam bei den anwesenden Trainer*innen sehr gut an.
Auch BDFL-Geschäftsführer Marcus Dippel zeigte sich äußerst zufrieden mit der Qualität der Regionalen Trainer-Kongresse in Ulm und Lübeck: „Die Idee Regionale Trainer-Kongresse aufgrund der aktuellen Corona-Situation komplett im Freien durchzuführen, ist mehr als gelungen und hätte durchaus noch mehr Resonanz seitens der Trainer*innen verdient gehabt. Beide Veranstaltungen in den Stadien in Lübeck und Ulm sind vom Ablauf her reibungslos verlaufen. Das Teilnehmerfeedback war durchgängig positiv, so dass diese Form der Fortbildung für den BDFL auch für die Zukunft eine Option ist. Bedanken möchte ich mich abschließend bei unserem Verbandsreferenten Christoph Pinke für die perfekte Organisation sowie bei allen Referenten. Ein herzliches Dankeschön geht auch an die Verantwortlichen des VfB Lübeck (Geschäftsführer Florian Möller) und des SSV Ulm 1846 (Sportlicher Leiter des NLZ Dieter Märkle) sowie an die Stadt Ulm und die jeweiligen technischen Dienstleister.“
cp, mst