Seit einigen Wochen ist der Trainings- und Spielbetrieb im Jugend- und Amateurfussball wieder möglich. Der Restart im Amateurbereich war für den Sport „überlebenswichtig“, wie Lutz Hangartner, Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer, sagt. „Für den Fußball ist es überlebenswichtig, dass jetzt wieder gespielt und trainiert werden kann – vor allem im Kinder- und Jugendbereich sowie im Amateurfußball“, so Hangartner: „Wenn man sieht, wie viele Menschen, die eigentlich mehrmals in der Woche auf dem Fußballplatz standen, nicht mehr trainieren durften. Das war für mich speziell im Kinder- und Jugendfußball dramatisch.“

Die Bewegung, der Gemeinschaftssinn, Verantwortungsbewusstsein – all das schaffe der Fußball und sei damit laut Hangartner auch ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Mädchen und Jungen. Die Folgen des monatelangen Trainings- und Spielverbots sind laut Hangartner noch nicht vollumfänglich abzusehen. „Ich vermute aber, dass der Fußball viele Jugendliche verloren hat, die sich einfach anderen Dingen zugewandt haben“, vermutet der BDFL-Präsident.

Die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs bringt für alle Beteiligten auch Herausforderungen mit sich, vor allem aber freuen sich Spieler*innen wie Trainer*innen darauf, wieder ihrer Leidenschaft nachgehen zu können, ist sich Hangartner sicher: „Ich kann mir vorstellen, dass jetzt wieder ein gewisser Hunger vorhanden war: Endlich wieder mit der Mannschaft spielen und trainieren zu dürfen. Da wird sich zunächst kein Trainer und keine Trainerin mit Motivationsproblemen von Spielerinnen und Spielern beschäftigen müssen. Damit besteht eine gute Basis. Allerdings sind Trainer und Trainerinnen damit konfrontiert, dass ihre Mannschaften viele Monate nicht gemeinsam auf dem Platz standen. Das bedeutet auch, dass sie wahrscheinlich an einem Punkt anfangen müssen, an dem sie schon vor einem Jahr waren. Der einzige Vorteil ist: Jetzt hat man ein Bewusstsein bekommen, dass vieles gar nicht so selbstverständlich ist.“

mst