Nur zwei Wochen nach der ersten Fortbildung in Ingolstadt durfte Jürgen Weber, stv. Vorsitzender der Verbandsgruppe Bayern, erneut Trainerkolleginnen und -kollegen zu einer regionalen Fortbildungsveranstaltung begrüßen. Leider konnten coronabedingt nur 25 Teilnehmer zugelassen werden. Diese erlebten allerdings eine sehr informative Schulungsmaßnahme. Der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) des 1.FC Nürnberg Michael Wiesinger stellte zunächst das organisatorische und sportliche Konzept und die Ziele im Nachwuchsbereich des Zweitligisten vor.
Besonders betonte er dabei, wie wichtig für alle Mitarbeiter und Spieler die Kommunikation und Verzahnung mit dem Profibereich ist. Ein weiterer Aspekt für die Gewinnung möglicher Talente und Profiaspiranten ist zunehmend die umfassende und ganzheitliche Betreuung, die innerhalb und außerhalb des Spielfelds neue Wege und immer mehr Personal erfordert. Physiotherapeuten, Athletiktrainer, Individual- und Techniktrainer, Sportpsychologen, Pädagogen und Internatsmitarbeiter nannte er unter anderem als Beispiele, die je nach finanziellen Möglichkeiten der Vereine auch im Nachwuchsbereich notwendig sind. Erfreut stellt er fest, dass der DFB hierzu den Vereinen mittlerweile mehr Freiheiten zur Umsetzung lässt und das starre Konzept der Zertifizierung der Vergangenheit angehört.
Peter Gaydarov, Trainer der U17-Bundesligamannschaft des 1.FC Nürnberg, referierte anschließend sehr anschaulich und präzise zum Thema „Spiel aus dem Druck versus (Gegen-)Pressing“. Er stellte vorneweg die dafür festgelegten Prinzipien vor, die von den Spielern verinnerlicht werden sollten, um im Spiel entsprechend abgerufen werden zu können. Über die Vorstellung der in seinem Team und im FCN-NLZ angedachten Jahres- und Wochenplanung kam er dann zur Umsetzung der theoretischen Strategie in die praktische Ausbildung der Nachwuchsspieler. Die dazu vorgestellten Übungen waren Grundlage für den nach der Pause folgenden Praxisteil.
Davor schilderte Lorea Urquiaga, die Sportpsychologin des FCN-NLZ, noch die Wichtigkeit der Handlungsschnelligkeit im Fußball. Dabei klärte sie über mögliche Testmaßnahmen und Ausbildungsschritte auf. Sehr wichtig war ihr die Feststellung, dass ihre Haupttätigkeit nicht darin besteht, Spielern in Notsituationen zu helfen, sondern sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu begleiten und zu fördern.
Der Praxisteil wurde ebenfalls von Peter Gaydarov, unterstützt von seinem Trainerteam Tomas Galasek und Dominik Tekeser, durchgeführt. Interessant dabei ist die Personalie seines Co-Trainers: Der ehemalige tschechische Nationalspieler Tomas Galasek ist außerdem noch Assistenz-Trainer der tschechischen Nationalmannschaft und spielte zu seiner aktiven Zeit neben dem 1.FC Nürnberg unter anderem noch für Borussia Mönchengladbach und Ajax Amsterdam.
Der SC Feucht stellte für die Praxiseinheit seine 1. Mannschaft, Tabellenführer der Landesliga Nordost, zur Verfügung. Ausgesprochen kompetent und detailliert coachte und erläuterte Peter Gaydarov die durchaus anspruchsvollen Spielformen. Auf besonders signifikante Teile ging er dabei immer nochmal gesondert ein, so dass die sehr engagierten Spieler die für sie unbekannten, komplexen Übungen sehr schnell umsetzen konnten.
Jürgen Weber bedankte sich am Ende bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement. Insbesondere natürlich bei den Referenten, dem 1. FC Nürnberg und dem SC Feucht, insbesondere in Person von Manfred Kreuzer für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, des schmucken Stadions und natürlich der Spieler.
Nachfolgend finden Sie noch weitere Bilder von der Praxis-Demonstration durch Peter Gaydarov (U17-Trainer des 1. FC Nürnberg) mit der 1. Mannschaft des SC Feucht (Landesliga Nordost):
Toni Winkler/29.09.2020