Philipp Dahm, seit 2016 Individualtrainer bei der TSG 1899 Hoffenheim, erläuterte im Kongresspalais in Kassel die Vorüberlegungen und Voraussetzungen für und die Inhalte des Individualtrainings mithilfe mehrerer anschaulicher Videos.
Das Individualtraining der TSG sei laut Philipp Dahm ein nachhaltiges Konzept für den Gesamtverein, vom Jungend- bis zum Profibereich. Es sei eng verbunden mit der Spielphilosophie des Vereins und fokussiere altersgerechtes Training. In der U12 würden Basistechniken in kleinen Gruppen trainiert.Phlilpp Dahm führte die Basistechniken detailliert aus. Die Ballan- und mitnahme solle stets in eine bestimmte Richtung und damit in den Lauf des Spielers gehen und beidfüßig gleichermaßen auszuführen sein. Die Spieler sollten Dribbling und Fintieren mit dem gegnernahen sowie dem gegnerfernen Fuß beherrschen. Mit dem Pass zum Mitspieler sollen die Spieler eine Spielrichtung vorgeben. Auf Flanken- und Flugkopfballspiel lege die TSG weniger Beachtung. Auch der Torabschluss solle beidfüßig und wenn möglich mit einem Kontakt ausgeführt werden. Das Kopfballspiel werde in der Defensive so trainiert, dass der Kopfball gezielt zum Mitspieler komme. In der Offensive sei das Ziel, dass Kopfbälle vor allem bei Standards eine Waffe seien. Weiteren Fokus lägen die Hoffenheimer auf eine offene Stellung, Zweikampfverhalten sowie Positions-Skills.
In der U13 sollen genau diese Basistechniken unter steigendem Raum-, Zeit- und Gegnerdruck trainiert werden. Erste Spezialisierung fände in den Jugenden der U14, U15 und U16 statt. Diese werde dann in der U17 und U19 fortgeschritten. Die Umsetzung fände durch eine Aufteilung des Platzes in Defensiv- und Offensivzonen statt. Spieler würden gezielt auf die Kompetenzen, die in der Zone ihrer Position benötigt würden, vorbereitet.
Insbesondere bei den U23-Junioren und im Profibereich fände intensives Individualtraining statt. Bei all dem Individualtraining verliere der Verein die individuellen Lösungsmöglichkeiten der Spieler aus dem Auge. Philipp Dahm bezeichnete dies als „Struktur mit Bolzplatz“. Führen individuelle Lösungen zu einem stabilen Resultat, seien diese oft besser als die vom Trainer vorgegebene Musterlösung. Mithilfe des Footbotnauten können die Themen Vororientierung und Schulterblick individuell gefördert werden.
Zum Schluss seines Vortrags betonte Philipp Dahm, dass keine Mannschaften als Ganzes groß herausgebracht werden können, sondern nur einzelne Spieler und unterstreicht damit die Notwendigkeit von Individualtraining.