Markus Hirte präsentierte den Kongressteilnehmern am zweiten Tag des ITK in Kassel ein optimales Wettkampfsystem, um die Basis für Spaß am Spiel für Kinder im Breiten- und Spitzenfußball zu legen. Der Leiter der DFB-Talentförderung wünschte sich eine Umsetzung der vorgeschlagenen Spielfeldgrößen, Torgrößen und Mannschaftsgrößen als reguläre Wettbewerbsformen im Kinderfußball zur Saison 2021. Zur Zeit gehen die neuen Spielformen in eine erweiterte Pilotphase.
Der DFB-Experte Markus Hirte zeigte sich in Bezug auf die Wettbewerbsformen, die verbandsseitig aktuell angeboten werden, durchaus selbstkritisch. Da die aktuellen Spielfelder und Tore im Kinderfußball zu groß seien, Spieler zu wenige Erfolgserlebnisse und zu wenig Bewegung bekämen, habe der DFB eine optimale Wettbewerbsform, die dem jeweiligen Entwicklungsstand und den Bedürfnissen der entsprechenden Altersstufe entspreche, entwickelt. Grund dafür sei, dass die Wettbewerbsform des regelmäßigen Spielbetriebs die Trainingsstruktur- und Inhalte bestimme. In dieser adäquaten Wettkampfform sei der Fokus auf kleinen Mannschaften, kleinen Feldern, vielen Zweikämpfen, Torabschlüssen und Torerfolgen sowie dem fehlenden Einsatz von Torhütern.
Allgemein folge der Ansatz des DFB zwei Prinzipien. Zum Einen wachse die Größe der Mannschaften und des Feldes mit dem Alter. Zum Anderen finde der Wettkampf in Turnierform mit aufsteigenden Spielfeldern statt, sodass an einem Spieltag sechs bis sieben Spiele stattfänden. Dadurch würden Kinder lernen, Siege und Niederlagen gleichmäßig zu verarbeiten. Außerdem befriedige dies die kindliche Neugier und fördere die Konzentration der Kinder auf das Hier und Jetzt.
Diese Kinder sollen am Besten lebenslang dem Fußball erhalten bleiben, die talentierten von ihnen sollen sich zu zukünftigen Top-Spielern entwickeln können, die individuelle und kreative Lösungen für enge Situationen parat haben. Dazu benötigen Kinder altersgemäße Anforderungen, Raum zur Erfahrungssammlung, Bewegung- und Entfaltungsmöglichkeiten und Erfolgserlebnisse. Daher berücksichtigen die von Markus Hirte präsentierten Wettkampfformen die Forderungen nach umfangreichen Spielzeiten für ALLE Kinder, nach vielen Aktionen und Erfolgserlebnissen in Angriffs-und Abwehraktionen. Dies findet sich in Wettbewerben mit kleinen Teams auf kleinen Feldern wieder, die im Laufe der Entwicklungsjahre eines Kindes mit dem Kind mitwächst. Die kompletten Planungen finden sich demnächst auf der Homepage des DFB.