Sportpsychologe Dr. Nils Gatzmaga und Sebastian Kegel, U16-Trainer sowie sportlicher Leiter des NLZ bei RB Leipzig, berichteten im Rahmen des Internationalen Trainer-Kongresses 2018 über die Einflussnahme des Sportpsychologen auf das Team und die unmittelbare Trainingsarbeit im Wochenverlauf.
Dr. Nils Gatzmaga stellte dar, wie ein Teampsychologe arbeitet. Er versucht, die Ganzheitlichkeit eines Spielers zu begreifen sowie Trainer und Spieler zu beobachten. Auf Basis der daraus entwickelten Einschätzung kann er beide Zielgruppen seines Wirkens beraten, coachen und mit ihnen arbeiten in den Bereichen der Sozialkompetenz, des Selbstvertrauens, der Motivation und der Mentalität. Seine Rolle gleicht mal einem Pädagogen, mal einem Unterstützer, aber manchmal auch einem Anwalt.
Die Trainerberatung enthält eine diagnostische Analyse und dann eine angepasste Beratung mit Hilfestellungen für den Trainer. Er unterstützt den Coach in der Mannschaftsführung, in der Teambildung, der Spielauswertung und beim Matchplan. Daneben arbeitet der Sportpsychologe in der Spielerbegleitung. Er hilft dem Spieler, seinen Alltag und sein Leben zu reflektieren, zu analysieren und gibt Feedback. Die dritte Aufgabe das Sportpsychologen ist die Teambegleitung. Im Bereich der Teamkultur und Vereinskultur sowie im Training und Spiel steht er unterstützend zur Seite.So nimmt der Sportpsychologe in der Gesamtheit seines Tätigkeitsbereiches Einfluss auf die Trainingsarbeit, indem er psychologische Aspekte mit einbringt, die Vermittlung der Inhalte verständlicher darzustellen versucht sowie den Zweck der Arbeit des Betreuerstabes plausibel zu machen.
Sebastian Kegel berichtete aus seiner Trainerperspektive vom Zusammenspiel im Funktionsteam mit einem Psychologen. Für ihn war Dr. Nils Gatzmaga ein Reflexionsanker und Verstärker im Team. Er unterstütze Individualisierungsprozesse der Spieler und der Trainer sowie die Trainingsarbeit. Das padagogische und psychologische Expertenwissen half dem Trainer, sein Handeln, Auftreten, seine Ansprachen, Aufgaben und sein Dasein zu reflektieren und zu sichern.