Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner begeisterte das Publikum mit seinen Schilderungen über schwirige Schiedsrichter-Entscheidungen und deren Übertrag auf den Trainer als Führungskraft. In seinem unterhaltsam-informativen Vortrag bezog er auch das Publikum mit 1.100 gelben und roten Karten ein, in denen er anhand von Videobeispielen um Entscheidungen bat. Dabei konnten die Teilnehmer selbst erleben, wie schnell man sich durch seine Experten-Einschätzung in eine Fehleinschätzung leiten lässt.
... die sie mit gelben und roten Schiedsrichterkarten anzeigen konnten. |
Denn bei einem Abseits-Beispiel ca. 25 Meter vor dem Tor votierte der Großteil der Zuchauer auf "kein Abseits", weil der betreffende Spieler auf seine Positionierung zu, Gegner geachtet hat. Auf diese Positionierung des Stürmers zum letzten Verteidiger achten viele Fußballexperten in ihrer Einschätzung, allerdings war in dieser speziellen Situation kein Torhüter positioniert und daher waren nicht zwei Gegner näher an der gegnerischen Grundlinie. Damit war - für fast alle überraschend - auf Abseits zu entscheiden. Wagner reumierte, dass erfahrene Schiedsrichter in solchen Ausnahmesituationen Gefahr laufen, aufgrund von klaren Kennzeichen routinemäßig entscheiden, obwohl "die Beweisaufnahme noch nicht abgeschlossen ist". Jüngere Schiedsrichter entscheiden dagegen manchmal eher zu langsam, weil sie noch keine Entscheidungsroutine haben.
Gemäß solchen Beispielen präsentierte Lutz Wagner noch weitere Themen sehr anschaulich. Er zog Parallelen bezüglich des Entscheidens unter Druck zu Schiedsrichtern, Managern und Trainern.