Bernd Stöber und Meikel Schönweitz analysierten im Rahmen des ITK die EM 2016 auf Trends, Spielauffassungen und Spielweisen. Anhand der am letztjährigen ITK vorgestellten 17 Leitlinien zeigten sie auf, warum die deutsche Nationalmannschaft weiterhin Trendsetter ist.

Die DFB-Sportlehrer Bernd Stöber und Meikel Schönweitz beleuchteten die EM hinsichtlich der Bewegungen im internationalen Fußball, der besten Mannschaften und im Vergleich mit der Spielauffassung und Spielweise der deutschen Nationalmannschaft. Wer ist ein Trendsetter? Und welche Trends sind entstanden? Diese Fragen klärten sich in der Analyse, um eine Orientierung für den kompletten deutschen Fußball in all seinen Leistungsebenen zu erreichen.


Nach dem Leitbild der Straße - „Unser Weg“ sind die Leitlinien der DFB-Spielauffassung aufgebaut. Sie wurden bereits im ITK 2015 von DFB-Sportdirektor Hansi Flick umfassend dargestellt und dienten in der EM 2016 als Analyseraster, anhand dessen die Spielweisen der Mannschaften ab dem Achtelfinale überprüft wurden. Dabei wurde immer ein Sichter einer Mannschaft fest zugeordnet, um die Reaktionen der Mannschaft auf verschiedene Situationen zu beobachten.


 DSC0655Meikel Schönweitz stellte die DFB-Spielphilosophie vor.Einer der dadurch abgeleiteten Trends ist, dass es kein dominantes Spielsystem gibt, sondern auf Variabilität der Spielsysteme und Spielkonzepte gesetzt wird. Viele EM-Trends der Abläufe in den einzelnen Spielphasen sind allerdings nicht konform mit den DFB-Leitlinien und geben nicht unbedingt eine nachahmenswerte Linie vor. Jedoch gab es in vielen Bereichen positive Übereinstimmungen, die hauptsächlich bei der deutschen Nationalmannschaft zu erkennen waren. Somit ist sie der Trendsetter der EM 2016. Positive Aspekte der EM 2016 sind nämlich Deutschlands aktive Spielkonzepte in der Defensive und Offensive und die große (team)taktische Variabilität im Turnierverlauf. Zu optimieren wären dagegen Angriffsstrategien gegen kompakte Gegner, Torschussabschlüsse auf Basis der spielerischen Dominanz und schnelle Umschaltaktionen als weiteres Element einer variablen Angriffskonzeption.


Strategische Herausforderungen sind die Förderung mentaler Qualitäten als permanente Herausforderung, die systematische Ausbildung individueller Qualitäten als Erfolgsschlüssel und die effizientere Positionsausbildung von Außenspielern sowie zentralen Angreifern.