Am Montag, 5. 10 2015, fand die 23. Bundesligatrainer-Tagung des Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) in der Leverkusener BayArena statt. Unter den mehr als 30 Teilnehmern waren zahlreiche aktive Trainer der 1. und 2. Bundesliga, aber auch einige "inaktive" Trainerkollegen, wie Thomas Schaaf, Jürgen Klopp, Mirko Slomka oder Rudi Bommer, die alle aktive Funktionsträger im BDFL sind.

Ein Großteil der Teilnehmer traf sich bereits am Sonntagabend in der Lindner-Loge der BayArena, um die Begegnung Bayer 04 Leverkusen gegen den FC Augsburg zu beobachten. Anschließend bestand am Abend ausreichend Gelegenheit für den kollegialen Austausch in ungestörter Atmosphäre.

Am Montagmorgen stand dann konzentriertes Arbeiten auf dem Tagungsprogramm. BDFL-Präsident Lutz Hangartner freute sich in seiner Eröffnung über die rege Beteiligung an dieser Bundesliga-Tagung; diese sind seit 2005 zu einer festen Institution der Trainergilde geworden. Zielsetzung ist neben der obligatorischen Fortbildung zur Lizenzverlängerung auch der Erfahrungsaustausch und die Förderung der Kollegialität sowie die Solidarität gegenüber Dritten.

Als erster Referent präsentierte Helmut Hoffmann, Eden Reha Privatklinik für Sportverletzte in Donaustauf, "Comeback-Kriterien aus sportmedizinischer und trainingswissenschaftlicher Sicht". Hier wurden Fakten geliefert, nach denen objektiv bewertet werden kann, wann ein verletzter Spieler wieder ins Training einsteigen kann oder wieder fit für die Wettkampfpraxis ist.

In der anschließenden Pause hatten die Profitrainer die Möglichkeit, das Reha-Zentrum von Bayer 04 Leverkusen zu besichtigen. Das Trainingszentrum mit den Schwerpunkten Prävention, Regeneration und Rehabilitation ist mit modernsten Geräten ausgestattet und umfasst auch eine Hypoxie- und Kältekammer zur Regeneration bei bis zu minus 160 Grad Celsius. Über solch optimale Diagnostik-, Krafttrainings- und Rehabilitationsbedingungen verfügen in Europa laut Bayer 04 nur ganz wenige Klubs.

Im zweiten Teil der Fortbildung referierte Prof. Dr. Ralf Lanwehr, BiTS Iserlohn, über die "Chancen und Grenzen von Smart Data im Profifußball". Seit mehr als zehn Jahren gibt es ausführliche Spieldaten im Profifußball und die Datenmengen werden immer umfangreicher. Ihre Nutzung zur erfolgreichen Gegner-, Spieler- und Mannschafts-Analyse stellt für die Vereinsverantwortlichen eine wichtige und gleichzeitig sehr komplexe Aufgabe dar.

Abschließend diskutierten die Profitrainer über aktuelle Probleme und Herausforderungen in ihrem Berufsfeld. Im Vordergrund standen u. a. die Regelauslegungen der Schiedsrichter, der gegenseitige respektvolle Umgang mit den Unparteiischen sowie das Arbeitsverhältnis mit den vierten Schiedsrichtern an der Seitenlinie. Der BDFL ist seit Jahren bestrebt, im Auftrag der Profitrainer an einer stetigen Verbesserung des Verhältnisses zwischen Trainer und Schiedsrichtern zu arbeiten, was in vielen Bereichen auch erfolgreich gelungen ist.

Der BDFL ist ein moderner Berufsverband mit klassischen Aufgabenfeldern. Hauptaufgabengebiet ist die Fortbildung der Trainer mit Fußball-Lehrer- und A-Lizenz. Der Bund wurde 1957 von 129 Profitrainern - darunter u. a. Sepp Herberger, Paul Osswald, Dettmar Cramer, Herbert Widmayer, Heinz Lucas - gegründet und umfasst heute rund 4.800 Mitglieder. Der Organisationsgrad aller lizenzierten Trainer im BDFL liegt bei rund 73 Prozent - und dies bei einer freiwilligen Mitgliedschaft. Fast alle Profitrainer sind Mitglied im BDFL.

Eines der wichtigsten Hauptaufgabengebiete ist die Fortbildung der Trainer, die alle drei Jahre ihre Trainerlizenz beim DFB erneuern müssen. Dieser DFB-Fortbildungspflicht müssen auch die Profitrainer nachkommen.

 

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