Der Sportwissenschaftler im Stab des DFB, Dr. Thomas Hauser, stellte sich heute auf dem ITK in Wolfsburg die Frage, inwiefern sich die hochintensive Intervallmethode und die klassische Dauermethode zur Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit unterscheiden?
Dr. Thomas Hauser begann seinen Vortrag mit einem Grundsatz den mit Sicherheit jeder kennt, der mit Fußball in fachlicher Hinsicht zu tun hat. Die Kondition ist mit ihren Teilbereichen der Kraft, Schnelligkeit und Ausdauerfähigkeit eine absolute Grundvoraussetzung im Fußball. Doch welche der beiden eingangs genannten Trainingsmethoden dient eher dem Anforderungsprofil der Spieler?
Zunächst verwies Dr. Hauser auf eine DFB-Studie aus dem Jahr 2010, die Ergebnisse der vorangegangenen Frage präsentiert. Die Studie kommt zu dem Entschluss, dass zwischen beiden Trainingsmethoden keine signifikanten Unterschiede in der Belastung der Spieler auszumachen ist. Der Sportwissenschaftler stellte außerdem fest, „dass es um die individuelle Entwicklung der einzelnen Spieler geht und dass ein normales Fußballspiel pro Woche nicht ausreicht, um Ausdauer und Leistungsfähigkeit der Spieler zu erhalten.“
Um die Fitness der Spieler zu verbessern, sei es unabdingbar „in den Organismus hineinzuschauen und zu verstehen, was in dem Muskel des Menschen überhaupt passiert.“ Hauser vergleicht den Muskel beispielhaft mit einem Motor eins Autos. Nur wenn der Mechaniker die Struktur des Motors kennt, kann er dessen Leistung verbessern. Genauso verhält es sich laut dem Sportwissenschaftler auch bei dem menschlichen Motor, dem Muskel. „Zum Verständnis der Ausdauerleistungsfähigkeit ist es notwendig die Struktur und die Funktion der Muskelzellen zu kennen“, so Hauser.
Es geht um den individuellen Grad der muskulären Anpassung. Ziel ist es, dass der Spieler während der Belastung Laktat abbaut, denn „das Verhältnis zwischen Laktatproduktion und Laktatabbau bestimmt die sportartspezifische Ausdauerfähigkeit.“ Im Fußballsport sind die größten Belastungsanteile in dem Bereich, der mit einer geringeren Intensität stattfindet und daher ohne Laktatproduktion stattfindet. Lediglich etwa ein Zehntel der Belastungsanteile liegen in Laktat produzierenden Intensitäten. Es ist laut Thomas Hauser daher anzuraten, das Training der Grundlagenausdauer mit geringen Intensitäten wöchentlich im Trainingsprozess zu integrieren. Hochintensives Training kann lediglich ergänzend Sinn machen, wenn man von den Energiebereitstellungsprozessen im Körper und dem Belastungsprofil im Fußball ausgeht.