Teresa Enke und Jan Baßler sprechen über die Aufgaben und Ziele, die sich die Robert-Enke-Stiftung gesetzt hat.
Der Suizid des ehemaligen Profitorwarts Robert Enke von vor fast 5 Jahren, hat ganz Deutschland in tiefe Trauer versetzt. So etwas darf und sollte in Zukunft nicht mehr passieren. Leider ereignete sich vor circa zwei Wochen mit dem Selbstmord des ehemaligen Profis Andreas Bergmann eine weitere Tragödie, die auf dieselbe Ursache wie auch im Fall von Robert Enke zurückzuführen ist. Die Volkskrankheit Depression.
Geschäftsführer Jan Baßler referiert mit Teresa Enke.„Die psychische Krankheit Depression wird in der Gesellschaft leider viel zu wenig als Krankheit wahrgenommen" sagt Jan Baßler, Geschäftsführer der Robert-Enke-Stiftung, im Rahmen seines Vortrages beim 57. Internationalen Trainerkongress in Mannheim. Und doch ist die Depression mit jährlich 4 Millionen Erkrankungen in Deutschland mittlerweile eine Volkskrankheit. Was Fußballtrainer gegen depressive Erkrankungen ihrer Spieler unternehmen können, möchte die 2010 gegründete Robert-Enke-Stiftung aufzeigen. „Wir möchten nicht den Leistungssport Fußball verändern und auch nicht Trainer zu Psychiatern ausbilden" stellt Baßler klar. Vielmehr gehe es darum, den Fußballtrainern Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie durch Einfühlungsvermögen und durch gezielte Kommunikation ihren Spielern präventiv aber auch im Falle einer depressiven Erkrankung zur Seite stehen können. „Es geht um den betroffenen Sportler" und darum ihm „möglichst schnell eine Therapiestruktur" zu offerieren, so der Geschäftsführer. „Ungemein wichtig" sei es dabei „aktiv auf den oder die Betroffene zuzugehen", da unter Depressionen leidende Menschen von sich aus diesen Schritt nicht machen und als „herausragende Schauspieler" im Kaschieren ihrer Probleme gelten.
Diese Erfahrung musste leider auch Teresa Enke machen. Deshalb kämpft sie heute dafür, dass „Sportler in solchen Situationen Unterstützung bekommen", denn sie und ihre Familie waren damals „komplett auf sich alleine gestellt". Die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung bat abschließend in ihrem Vortrag die anwesenden Fußballtrainer auf die Psyche ihrer Spieler einzugehen und appellierte an sie „empfänglich für die Probleme ihrer Spieler zu sein".