In der Sporthalle der Kölner Schule KGS Mainzer Straße herrscht am Montagmittag reges Treiben: Kinder dribbeln mit Bällen, spielen im Drei-gegen-drei und haben dabei jede Menge Spaß. Inmitten dieses Trubels stellt der DFB das Pilotprojekt „Fußball macht Schule“ vor, das darauf abzielt, zusätzliche Bewegung in den Schulalltag zu integrieren. Daran arbeitet der Verband zusammen mit seinen Projektpartnern von der Stadt Köln, dem Bund Deutscher Fußball-Lehrer, der Deutschen Sporthochschule und dem Fußball-Verband Mittelrhein.

 

Schüler*innen zu mehr Bewegung motivieren

Wie das innerhalb des Pilotprojekts bereits geklappt hat, beschreiben drei Protagonisten in einer Talkrunde: Andreas Rettig, DFB-Geschäftsführer Sport und Initiator des Projekts, erklärt: „Der DFB tut im Bereich Schule bereits unglaublich viel. Dieses Engagement treiben wir mit dem Projekt „Fußball macht Schule“ weiter voran“. Rettig macht deutlich, wie sehr ihm mehr Bewegung für alle Schüler*innen, nicht nur die fußballerischen Talente unter ihnen, am Herzen liegt. „Es geht nicht darum, den nächsten Musiala oder Wirtz zu entdecken, und auch nicht nur um den Fußball. Es geht um den Sport insgesamt, der einen höheren Stellenwert bekommen muss. Da müssen wir vom Ankündigen ins Machen kommen!“

Im Mittelpunkt von „Fußball macht Schule“ steht die Förderung zusätzlicher Bewegung durch Fußball. Das Projekt zielt darauf ab, Grundschüler*innen durch kleine Spielformen zu zusätzlicher Bewegung zu motivieren, indem es das gesamte Fußball-Netzwerk nutzt und qualifiziertes Sportpersonal für den Ganztag bereitstellt. Die Schulen wiederum integrieren das zusätzliche Sportangebot außerhalb des Sportunterrichts in den Tagesablauf – an der KGS sprechen sie von „Fußballclubs“. Die Stadt Köln übernimmt für das Schuljahr 2024/25 die Personalkosten, während der BDFL, der FVM und die Deutsche Sporthochschule in Köln qualifizierte Trainer*innen sowie das Konzept der „Schule des Kleinfeldfußballs“ bereitstellen.

Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer e.V. spielt im Rahmen des Projekts im Zusammenspiel mit den anderen Partnern eine gewichtige Rolle und trägt maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung bei. „Unsere besten Trainer sollten wir an der Basis einsetzen. Das Kölner Projekt zeigt, dass dies auch in Schule & Ganztag gilt, und die Kinder von qualifizierten Bewegungsangeboten profitieren. Gerne sind wir als bundesweit organisierter Verband auch in anderen Städten und Regionen bereit, uns aktiv zu engagieren“, so BDFL-Präsident Benno Möhlmann, der mit Andreas Rettig schon vor dessen Tätigkeit als Geschäftsführer Sport des DFB zu dieser Thematik im Austausch war. „Wir freuen uns sehr, dass wir einige qualifizierte Trainer*innen aus dem Kreis unserer Mitglieder des BDFL für dieses tolle Projekt begeistern konnten“, so Möhlmann abschließend.

Soziale Kompetenzen stärken

Lena Lotzen, Co-Trainerin der U16-Juniorinnen beim DFB und Mitglied im Kompetenzteam zur Trainingsphilosophie Deutschland, zählt in der Talkrunde Beweggründe für das Engagement auf: „Wir haben die Entwicklungen, dass Kinder weniger Sport machen und Unterricht ausfällt, registriert. In dem Zuge kam in unserem Kompetenzteam die Überzeugung auf, dass wir Kinder zu mehr Bewegung animieren möchten. Kleine Spielformen sind dafür ideal, sie bringen Freude und ermöglichen eine hohe Intensität sowie viele Wiederholungen.“ Ihre Vision zielt nicht nur auf die Förderung des Fußballs ab, sondern schließt eine grundlegende Änderung der Sportkultur ein: „Unser Wunsch ist es, den Bolzplatz zurückzubringen. Mit mehr Bällen, mit guten Trainer*innen.“

Robert Voigtsberger unterstreicht die Bedeutung des Projekts aus Sicht der Stadt Köln: „Sport fördert nicht nur körperliche und geistige Fähigkeiten, sondern stärkt auch soziale Kompetenzen. All das fließt in dieses Projekt ein.“ Der Kölner Dezernent für Bildung, Jugend und Sport sagt weiter: „Im Sinne der Inklusion sind auch eine Förderschule und Schulen des gemeinsamen Lernens beteiligt. Ich freue mich sehr über die Kooperation von DFB und der Stadt Köln bei diesem Projekt.“

FVM-Geschäftsführerin Sandra Fritz: „Wir freuen uns, dass wir als Landesverband unseren Anteil bei der Umsetzung des Pilotprojekts beisteuern können. Fußball und Schule gehören für den FVM bereits seit vielen Jahren zusammen und gemeinsam mit unseren Vereinen im Mittelrhein sind wir in zahlreichen Schul- und Ganztagsinitiativen aktiv. Die Zusammenarbeit mit allen Partnern vor Ort zeigt, dass wir als Netzwerk gemeinsam noch mehr erreichen können.“