Den Start lieferten Hockey-Bundestrainer André Henning und Dr. Uve Samuels (CEO und Founder Exponential Sports Innovation Institute) und widmeten sich dem Thema „Mit Innovation & Kollaboration an die Spitze“. Dabei schilderte Henning die Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft mithilfe innovativer Führungsmethoden. Das Konzept, durch Einbeziehung der Spieler – beispielsweise beim Herausarbeiten einer eigenen Spielidee – eigenverantwortliche Entscheidungen auf dem Feld zu fördern und das Team noch mehr mit den gemeinsamen Zielen zu identifizieren, hat bei der Hockey-Nationalmannschaft zu großen Erfolgen beigetragen. Begleitet in diesem Prozess hat das Trainerteam um André Henning Innovationsexperte Uve Samuels. Um den anwesenden Profitrainern die Effekte einer Führungskultur mit dem abgeben von Entscheidungsprozessen an die Mannschaft näherzubringen, leitete Samuels eine Gruppenarbeitsphase an. Dabei wurden die Trainer in fünf Kleingruppen aufgeteilt und hatten die Aufgaben, kreative Ideen zur Ausführung eines Freistoßes mit 30 Metern Torentfernung aus dem linken Halbfeld entwickeln. Bei der Erarbeitung ging es in einem ersten Schritt zunächst einmal darum, möglichst viele unterschiedliche Varianten zu entwickeln. Anschließend wurden alle Varianten innerhalb der jeweiligen Gruppe vorgestellt und diskutiert. Einzige Regel: Das Feedback durfte ausschließlich positiv sein, sodass nicht darüber gesprochen wurde, was verbesserungsfähig ist, sondern der Fokus wurde ausschließlich auf die positiven Aspekte der einzelnen Freistoßvarianten gelegt. Zum Abschluss sollte jeder Trainer die seiner Ansicht nach beste oder besten Variante(n) mit Punkten versehen. Die Freistoßvariante, die innerhalb der Gruppe die meisten Punkte erhalten hat, wurde zum Abschluss vor der gesamten Gruppe vorgestellt.
Intensiver Austausch mit Unparteiischen
Mit Gruppenarbeiten ging es auch im Austausch mit den Bundesliga-Schiedsrichtern weiter: In sechs Kleingruppen diskutierten Schiedsrichter der 1. und 2. Bundesliga gemeinsam mit den Profitrainern über ausgewählte Szenen aus Ligaspielen. Drei Gruppen widmeten sich dabei dem Thema Strafraumszenen, drei weitere Gruppen analysierten Handspiele im Sechzehner. Dabei konnten die Trainer ihre Sicht von der Seitenlinie aus einbringen, die Schiedsrichter erläuterten Gründe für bestimmte Regelauslegungen und nahmen einige Denkanstöße zur spielerfreundlicheren künftigen Beurteilung bestimmter Spielszenen mit. Zusätzlich wurde in allen Gruppen über den Umgang von Trainern und Schiedsrichtern gesprochen sowie unterschiedliche Sichtweisen und Wünsche ausgetauscht. Im Anschluss stellte je ein Trainer die Ergebnisse der Erarbeitungsphase vor der gesamten Gruppe vor.
Wenger gibt Einblicke in Führungsstil und Statement zur Kontroverse um Belastung der Top-Spieler
Den Abschluss des intensiven Fortbildungstages bildete ein Gespräch mit Arséne Wenger, geführt von Sky-Moderator Michael Leopold. Der FIFA-Direktor für globale Fußballförderung gab zum einen Einblicke in seinen Job und einzelne Projekte, mit denen die FIFA versucht, den Fußballsport weltweit zu fördern. Als langjähriger Erfolgstrainer des FC Arsenal London lieferte Wenger außerdem Einblicke in seinen Führungsstil als Trainer, den Umgang mit seinen Stars aus unterschiedlichen Kulturen und Persönlichkeiten.
„Das neue Format der Zusammenarbeit in Kleingruppen hat mir besonders gut gefallen, weil es interessante Erkenntnisse und eine angenehme Atmosphäre gab. Aus meiner Sicht war die Tagung sehr gut und hat allen Beteiligten Spaß gemacht“, sagt BDFL-Präsident Benno Möhlmann: „Unser ausdrückliches Dankeschön geht an den Gastgeber der Tagung, den VfB Stuttgart, für die sehr gute Zusammenarbeit und die nicht selbstverständliche Unterstützung der Berufsgruppe der Profitrainer, die wir alle sehr zu schätzen wissen.“
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