Einen informativen und lehrreichen zweiten Tag des Internationalen Trainerkongresses in Würzburg eröffnete Willi Ruttensteiner. In seinem Vortrag „Lernen von den Besten“ veranschaulichte der Technische Beobachter der UEFA Benchmarks im europäischen Fußball anhand der europäischen Pokalwettbewerbe. 


Nach dem Einstiegsvortrag konnten die Teilnehmer*innen entweder an einem der sechs Workshops in kleinen Arbeitsgruppen oder an Vorträgen im Hauptsaal teilnehmen.  Den zweiten Vortrag des Tages präsentierte Stephan Lerch, Sportlicher Leiter TSG Hoffenheim Frauen. Zum Thema „Profi-Frauenfußball - Besonderheiten im Trainingsalltag“ zeigte Lerch die Wichtigkeit von Kommunikation, Vertrauen, Verantwortung und Performance Mindset sowie Zyklustracking auf.

Gabriel Imran, Cheftrainer der U17-Junioren DSC Arminia Bielefeld, hielt den nächsten Vortrag zum Thema „Mit Spiel- und taktischen Prinzipien die eigene Spielidee umsetzen“. Imran erläuterte, wie das Spiel durch Prinzipien vereinfacht werden könne und gleichzeitig Freiräume für Spieler*innen in allen Spielphasen entstehen könnten. Im Anschluss an die Mittagspause konnte wieder zwischen der Teilnahme an einem Workshop und dem Verfolgen von Vorträgen im Franconia-Saal gewählt werden.

Nora Häuptle, Cheftrainerin der Frauennationalmannschaft Ghana, nahm die Kongressteilnehmer*innen in ihrem Vortrag „Mission Volta: Gameplan, Training, Spiel und Evaluation der Ghanaischen Nationalmannschaft“ mit in die Vorbereitung und Evaluation des Testspiels gegen Japan vom 13. Juli 2024. Mit Hilfe von Andreas Hofmann, Videoanalyst und Hudl Solutions Consultant, erläuterte Häuptle anschaulich, wie sie mit der ghanaischen Frauennationalmannschaft arbeitet. In seinem anschließenden Vortrag „Fernando Diniz und das Beziehungsspiel“ analysierte Michael Hasemann (Scouting, Spielanalyse & Diagnose beim DFB) den brasilianischen Trainer Fernando Diniz und seine unberechenbare Spielweise, die von geordnetem Chaos gekennzeichnet ist.

Der zweite ITK-Tag endete mit zwei anschaulichen Praxisdemonstrationen mit den Demomannschaften U17/U19-Junioren der Würzburger Kickers in der Akon Arena. Die erste Trainingseinheit zum Thema „Individualtraining für Torjäger*innen – Beidfüßigkeit beim Torschuss“ zeigte Peter Schreiner. Gründer des Instituts für Jugendfußball. Er legte seinen Fokus auf eine hohe Wiederholungszahl, die Stärkung des Selbstbewusstseins und das Holen der Spieler*innen aus ihrer Komfortzone. Den Dienstag des ITK schloss der Profitrainer Michael Köllner mit „positionsspezifischem Training der Stürmer*innen im Rahmen des Mannschaftstrainings“. Der ehemalige Trainer des FC Ingolstadt demonstrierte ein Rondo, eine isolierte Übungsform mit verschiedene Schusspositionen, eine Spielphasenübungsform mit Fokus auf Konter sowie eine Spielform. 

Nach dem inhaltlichen Teil folgt dann die traditionelle 3. Halbzeit. Im Foyer des Congress Centrum Würzburg können die Teilnehmer*innen den letzten Abend gemeinsam verbringen. Neben leckeren Speisen und Getränken können alte Bekannte getroffen und neue Freundschaften geschlossen werden. Ein reger Austausch und spannende Konversationen sind dabei vorprogrammiert. Denn ein Gesprächsthema haben alle Kongressteilnehmer*innen gemeinsam: Fußball.